Weniger Rauch für ein besseres Klima und mehr Gesundheit

Naturfreunde-Klimafonds finanziert energiesparende Kochstellen in Guinea

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Sékou Kader Nanamou, Vorsitzender der NaturFreunde Guinea (Alusfade-Guninée), kommt gerade aus Tounkarata. Das Bergdorf ist eines von drei Dörfern, in denen das neue Projekt des Naturfreunde-Klimafonds durchgeführt wird.

Hier und in zwei weiteren Dörfern wird Sékou Kader Nanamou zusammen mit dem Projektteam der NaturFreunde Guinea raucharme und holzsparende Kochstellen einrichten. Am Ende des Projekts sollen insgesamt 2.500 neue Kochstellen errichtet sein.

Eines der am stärksten gefährdeten Ökosysteme der Welt

Die drei Dörfer, in denen das Projekt durchgeführt wird, liegen im Biosphären-Reservat der Nimba Mountains – im Dreiländereck von Guinea, Liberia und der Elfenbeinküste. Der Wechsel von Berg-Regenwald, Grasflächen und Savannen bildet hier eines der abwechslungsreichsten und am stärksten gefährdeten Ökosysteme der Welt. Das Gebiet wurde 1981 zu einer Welterbestätte erklärt und steht seit 1992 auf der Roten Liste des gefährdeten Welterbes.

Eine Verbesserung der Energieeffizienz von Kochstellen in der Region ist dringend notwendig, denn Holzentnahmen und Rodungen aufgrund des stetig zunehmenden Holzbedarfs der lokalen Bevölkerung sind ein großes ökologisches Problem. Holz ist nach wie vor die Hauptenergiequelle der Haushalte, ein großer Teil des Holzes wird zum Kochen benötigt. Durch die freigesetzten Emissionen beim Verbrennen wird außerdem der Klimawandel angetrieben und der Rauch stellt ein Gesundheitsrisiko für die Menschen dar.

60 Prozent weniger Feuerholz

Sékou Kader Nanamou erklärt, wie die neuen Kochstellen die Lebensqualität der Menschen verbessern sollen: "Anders als traditionelle Kochstellen schützen die energiesparenden Kochstellen die Umwelt und die Gesundheit der lokalen Bevölkerung, weil sie weniger Holz benötigen und nur sehr wenig Rauch verursachen. Für den Bau werden lokal verfügbare Materialien wie Lehm, rote Erde, Kuhdung und Sand verwendet, wodurch die Baukosten sehr gering gehalten werden."

Das Projektteam der NaturFreunde Guinea hat das Ziel, den Verbrauch von Feuerholz um 60 Prozent zu reduzieren. Dafür wird es die Menschen in den Dörfern intensiv betreuen, über die Notwendigkeit von Klimaschutz und den Schutz der Wälder aufklären sowie beim Bau der neuen Kochstellen unterstützen. In allen Ortschaften werden Schulungen durchgeführt, bei denen gemeinsam mit der Bevölkerung Kocher aus lokal vorhandenen Materialien wie Ton, Sand und Erde gebaut werden. Die Grundidee ist, dass anders als bei traditionellen offenen Kochstellen, die Hitze in den Kochstellen gehalten wird. Dadurch wird die Energieeffizienz gesteigert und wesentlich weniger Rauch produziert. Das soll die Emission von Treibhausgasen wie auch die gesundheitlichen Risiken für die Bevölkerung verringern. Durch den geringeren Holzbedarf wird auch der Zeitaufwand für das Sammeln von Brennholz reduziert – eine Arbeit, die vorrangig Frauen ausüben.

Die Finanzierung dieses Projekts erfolgt über Spenden, die über den Naturfreunde-Klimafonds eingenommen werden.

Wer das Projekt unterstützen möchte, kann hier spenden.