Bundeshäuserkonferenz wählt neue Bundesfachgruppenleitung und betont NaturFreunde-Werte
Anfang Juli tagte die Bundeshäuserkonferenz der NaturFreunde Deutschlands im Naturfreundehaus Elmstein in Rheinland-Pfalz. Dabei beschäftigten sich 14 NaturFreund*innen mit der Zukunft der Naturfreundehäuser. Im Zentrum des Treffens stand ein klares Bekenntnis: Naturfreundehäuser sind ein bedeutendes Erbe der Arbeiter*innenbewegung und dieses Erbe gilt es zu würdigen, zu erhalten und zukunftsfähig weiterzuentwickeln.
Die Geschichte der Naturfreundehäuser ist eng verknüpft mit der solidarischen Selbstorganisation früherer NaturFreunde-Generationen. In Eigenarbeit wurden sie von Mitgliedern erbaut – oft in ihrer Freizeit, mit einfachsten Mitteln, Stein für Stein auf abgelegene Hügel und Berglagen getragen. Diese beeindruckende Aufbauleistung ist Ausdruck eines tief verankerten Gemeinschaftssinns und gesellschaftlichen Engagements der NaturFreunde. Die heutige Verantwortung der NaturFreunde besteht darin, dieses Werk zu bewahren, die Häuser lebendig zu halten und ihre Bedeutung in die Zukunft zu tragen.
Neue Bundesfachgruppenleitung gewählt
Ein zentrales Ergebnis der Konferenz war die Wahl der neuen Bundesfachgruppenleitung: Stefan Schenk wurde erneut zum Fachgruppenleiter gewählt. Stellvertreter*innen sind Alexander Thron (Naturfreundehaus Hannover), Joachim Holtmann (Landesverband Bremen) und Jürgen Schrader (Landeshäuserreferent Bayern).
Die neue Fachgruppenleitung wird Impulse für die strategische Weiterentwicklung der Naturfreundehäuser geben, bestehende Strukturen nutzen und gleichzeitig auch neue Wege gehen. Gabi Rolland, im NaturFreunde-Bundesvorstand zuständig für den Bundesfachbereich Naturfreundehäuserwerk und Häuserarbeit, freut sich bereits auf eine diskussionsreiche, stringente und konstruktive Zusammenarbeit mit der neuen Bundesfachgruppenleitung.
Kommunikation als zentrales Thema
Ein weiteres Schwerpunktthema war die Kommunikation innerhalb der NaturFreunde-Strukturen. Die Teilnehmenden betonten die Notwendigkeit, den Austausch zwischen Ortsgruppen, Landesverbänden und Naturfreundehäusern deutlich zu intensivieren. Dabei geht es sowohl darum, bestehende Kanäle besser zu nutzen, als auch neue Formen der Vernetzung zu entwickeln – digital wie analog. Der Aufbau eines nachhaltigen Wissenstransfers und der kontinuierliche Dialog über Herausforderungen und Lösungen sollen künftig eine zentrale Rolle spielen.
Gemäß diesen Zielen bietet die Bundesfachgruppe Naturfreundehäuser im Jahr 2025 noch zwei Seminare an:
Die nächste Bundeshäuserkonferenz findet zudem vom 12.–13.6.2026 statt.
Haushaltsbeschluss und praktische Impulse
Neben den personellen Entscheidungen wurde auch der Haushaltsplan für das kommende Jahr beschlossen. Darüber hinaus standen praxisnahe Beispiele im Fokus, die zeigen, wie Naturfreundehäuser in Zusammenarbeit mit lokalen Partner*innen neue Zielgruppen ansprechen und ihre Sichtbarkeit erhöhen können. Ein Beispiel: die Kooperation eines Hauses mit einem Experten für Kräuterwanderungen. Durch dessen moderne Social-Media-Arbeit wurden neue Besucher*innen angesprochen und Mitglieder gewonnen, während das Haus gleichzeitig vom Fachwissen und den Angeboten profitierte. Solche Synergieeffekte zeigen, wie Tradition und Innovation erfolgreich verbunden werden können.
Ein Roter Faden zog sich durch alle Gespräche: Die Werte der NaturFreunde – Solidarität, Nachhaltigkeit, Bildung und soziale Gerechtigkeit – sind der verbindende Kern aller Aktivitäten. Sie müssen nicht nur erinnert, sondern gelebt werden. Die Naturfreundehäuser sind Orte dieser gelebten Werte – durch ihre Geschichte, durch ihr Angebot und durch die Menschen, die sie betreiben. Dieses Fundament zu schützen und weiterzutragen, ist Anspruch und Verpflichtung zugleich.
Die Bundeshäuserkonferenz im Naturfreundehaus Elmstein hat erneut deutlich gemacht: Die Naturfreundehäuser sind mehr als Unterkünfte. Sie sind Ausdruck einer Bewegung, die Geschichte hat – und Zukunft will.
Luise Döring
Referentin Naturfreundehäuser